Die 1998 gegründeten „Swiss Surgical Teams“ (SST) waren ursprünglich eine Gruppe von Chirurgen und Anästhesisten, die sich initial ausschliesslich in der Mongolei engagierten. Mit ihren Einsätzen ist es ihnen dank dem langjährigen Engagement gelungen, das Niveau der medizinischen Versorgung in diesem riesigen Land nachhaltig zu verbessern. Mit den Jahren hat sich die Organisation fortlaufend vergrössert und erweitert, um möglichst breit das gesamte Spektrum der perioperativen Behandlung abzudecken. Unverändert bis heute steht aber der Know-how-Transfer für uns im Zentrum unserer Bemühungen.

Die Mitglieder der Swiss Surgical Teams sind der langfristigen, medizinischen Entwicklungshilfe verpflichtet. Die SST bestehen aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten verschiedener operativer Disziplinen, Anästhesistinnen und Anästhesisten, Operationspersonal und weiteren Spezialisten aus dem Spitalumfeld wie Medizintechniker und Informatiker. Sie leisten unentgeltliche Einsätze in öffentlichen Kliniken verschiedener Entwicklungsländer, zurzeit in Tansania, im Südpazifik und in Tadschikistan. Dort beurteilen sie Patienten, halten Sprechstunden ab und operieren zusammen mit den lokalen Kolleginnen und Kollegen. Sie vermitteln ihr Know-how praktisch und theoretisch an Ärzte und Pflegepersonal. Die Mitglieder der SST bringen bei ihren Einsätzen auch medizinisches Material wie chirurgische Instrumente, Verbrauchsmaterial und weitere medizinische Hilfsgüter in die Partnerspitäler mit. Sie versuchen dabei soweit als möglich die Verwendung von Einwegmaterial zu vermeiden, da in vielen Spitälern, in denen sie tätig sind, die Abfallentsorgung problematisch ist.

Die Leitung der SST misst der Bereitschaft ihrer Mitglieder zu mehrjähriger Mitarbeit grosses Gewicht bei. Mit Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Chirurgie bieten die SST zudem jungen Ärzten aus der Schweiz die Gelegenheit, medizinische und kulturelle Erfahrungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewinnen.

Tadschikistan: Gehört zu den dreissig ärmsten Ländern, das Gesundheitswesen ist dabei besonders vom Geldmangel in allen Bereichen betroffen. Die SST führen dort zweimal jährlich Einsätze von jeweils zwei oder drei Wochen durch. In Dushanbe fokussieren unsere Teams auf hochspezialisierte Chirurgie im Bereich der Pädiatrie, der viszeralen und gynäkologischen Onkologie und der Thoraxchirurgie. Ein weiteres Team ist im neu gebauten Spital von Quabadyion tätig, wo Schulungen an moderner Ausrüstung und nach aktuellen Methoden durchgeführt werden können. Das Team in Khorog, in der Bergregion Pamir, arbeitet vor allem in der Grundversorgung im Bereich von Allgemeinchirurgie, Anästhesie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Urologie und Radiologie.

Tansania: Das jüngste Projekt ist in Tansania angesiedelt. Im März 2015 war ein erstes Team am Kitete Hospital in Tabora tätig. Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, der Human Development Index beträgt 0,488 (159. Rang). Kitete Hospital mit seinen etwa 350 Betten ist das Referenzspital der Region mit einem Einzugsgebiet von ca. 2,3 Mio Menschen. Der Focus unserer Hilfe ist auf die Gynäkologie und Geburtshilfe gerichtet. Neben der ärztlichen Aus- und Weiterbildung unterweisen auch Hebammen aus der Schweiz ihre Kolleginnen aus Tansania. Neben Simulationskursen im Komplikationsmanagement wird das Personal auch im geburtshilflichen Ultraschall unterrichtet.

Südpazifik: In einem weiteren Projekt im Südpazifik engagiert sich seit 2016 ein kleines Team in der Ausbildung von Unfallchirurgen in Zusammenarbeit mit der Pacific Islands Orthopaedic Association. Eine modular gestaltete Ausbildung besteht aus mehreren Fachmodulen, die jeweils in einem Spital in einer der Inselprovinzen durchgeführt werden. Mittlerweile ist der Lehrgang in Form eines Master-Abschlusses der Universität Samoa akzeptiert.

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